Tiefe Wasser

ich sehe über den fluss herrüber
meine Gedanken brauchen dazu kein boot
wohne hier mit meinen Schwestern und Brüdern
und keiner sieht auch nur einen hauch der not

ein stein fliegt einen Teil des Weges
versinkt ungesehen im tiefen wasser
geworfen vom Ende des dünnen Steges
die Wellen seit dem Einschlag werden immer flacher

ob auch nur eine davon das ende erreicht
ob es da irgendwas berührt
ob nicht ein augenblick den nächsten verstreicht
oder eine seele vom andern ufer verführt

die füße vom sand schon längst begraben
den blick bei den gedanken fern von hier
nichts mehr zutun nichtsmehr zu sagen
drehe mich gehe eh ich mich verlier