Wohnungssuche

ich gehe eine Straße hinunter.
ich habe ihre Zahl vergessen
vor der ersten Stand ich noch froh und munder
vor dem Anblick dieser hier kann ich nicht sprechen

manchmal vergess ich was ich suche
dann schweift mein blick ab von den Fenstern
Schweift weiter und findet am Weg eine Buche
Und ihre Blätter sind dem Winde Tänzer

ermahne mich und gehe weiter
kann nicht ewig auf der Straße leben
bin auch noch nicht für mich gescheitert
Viel fehlt nicht um mich zu entheben

manchmal werde ich in den Vorgarten gerufen
der eifrig von jedem hier gepflegt
ich erklimme die drei kleinen Stufen
und sehe ein Gartentor das offen steht

Man sieht sich an erkläret sich eilig
was für ein schöner Garten wird gelobt
Und bei jeder Sache ist man sich einig
Höfflichkeit ist unser oberstes Gebot

Doch alsbald hat sich Gewissheit gesetzt
das man den andren mit seinen Gedanken nur verletzt
Dann schnaufen beide und schauen entsetzt
Aber versichern uns noch das man den andern schätzt

Einen Moment tret ich hinaus
Und blicke vorwärts zu dem nächsten Tage
Langsam zerbröselnd wie dieses Haus
Ist auch meine eigene Fassade